Darum geht’s
Die Rotation des Tibiaplateaus um das distale Ende des Oberschenkelkochens (medialen und lateralen Condyli) wird in der Regel als reine Rotationsbewegung beschrieben. Dazu wird in der Bewegungsanalyse über kinematische Modelle aus der relativen Bewegung der Tibia zum Femur eine funktionale Rotationsachse berechnet. In der Bewegungsbeschreibung wird dann zum Beispiel eine 90° Knieflexion in der Sagittalebene bei einer Kniebeuge beschrieben.
Genauer betrachtet entsteht durch die Anatomie der Condyli allerdings keine reine Rotation sondern eine annährend rotatorische Bewegung mit translatorischen Bewegungskomponenten. Diese translatorische Anteile in der Kinematik des Kniegelenk können durch verschiedene Formen von Pathologien, wie zum Bsp. überdehnten (elongierte) Kreuzbändern wachsen und zu instabilen Kniegelenken führen. Eine funktionale Identifizierung einer solchen Instabilität könnte dabei helfen, die Notwendigkeit einer Behandlung oder später auch den Behandlungserfolg zu quantifizieren.
Projektteam
Kratzenstein, S. (CAU Motion Lab, Inst.f. Sportwissenschaft), Wegner, M. jr. (UKSH), Kuwert, S. (UKSH), Habenicht, J. (CAU Motion Lab, ISW), Wegner, M. sen. (ISW), Moradi, B. (UKSH)